inlimbo wohnt in einem riesigen geschichtsbuch

... letztens wurde mir bewusst, wie geschichtsträchtig doch diese meine gegend ist und das über jahrhunderte. und wer jetzt, neugierig und geschichtsinteressiert wissen möchte, wo ich wohne: herzlich willkommen zu einer zeitreise durch mein zuhause. hinter den zahlen stehen die entfernungen zu meinem wohnsitz. das passt auch gut zur 375ten wiederkehr des todestages des schwedenkönigs gustav adolf, welchem gerade dieser tage in meiner heimat gedacht wird. beginn der reise: Mücheln (1) mein wohnort (0 km)... weiter gehts...

 

02 naumburg (15km): naumburger dom mit stifterfiguren eckehard und uta: Uta von Ballenstedt, Markgräfin von Meißen und Ekkehard II., Graf im Gau Chutici und im Burgward Teuchern, 1038 Markgraf von Meißen

03 bei jena und auerstedt (35km), Die Doppelschlacht von Jena und Auerstedt (auch Auerstädt in älteren Quellen) fand am 14. Oktober 1806 in der Nähe der beiden Orte Jena und Auerstedt statt.
Die Preußische Armee erlitt eine schwere Niederlage gegen die französischen Truppen unter Napoleon Bonaparte. Napoleon selbst schlug am 14. Oktober 1806 mit seiner Hauptarmee die preußisch-sächsische Armeeabteilung Hohenlohe bei Jena, während zur gleichen Zeit Marschall Davout mit seinem Korps die ihm zahlenmäßig deutlich überlegene preußische Hauptarmee unter dem Herzog von Braunschweig bei Auerstedt schlagen konnte.

04 lützen bei leipzig (40km): Die Schlacht bei Lützen war eine der Hauptschlachten des Dreißigjährigen Krieges. Sie fand am 16. November 1632 in Lützen zwischen den Schweden unter Gustav Adolf und den kaiserlichen Truppen unter Wallenstein statt.
im verlauf der schlacht, wurde wallenstein verwundet, pappenheim und gustav adolf von schweden tödlich getroffen. Von den deutschen Protestanten wurde Gustav II. Adolf als Vorkämpfer, Held und Retter des deutschen Protestantismus und „Leu aus Mitternacht“ (Löwe aus dem Norden) idealisiert. Sein Schlachtentod machte ihn quasi zum Märtyrer.

schlachtverlauf: Den Hauptstoß wollte Gustav Adolf mit seinem rechten Flügel führen, dessen Befehl er deshalb selbst übernahm, um den Gegner von Leipzig wegzudrängen; hier wogte daher der Kampf am hitzigsten. Die Kaiserlichen wichen allmählich zurück, Pappenheim, der, mit seiner Reiterei eben eingetroffen, sich den Schweden entgegen warf, wurde tödlich verwundet, als Octavio Piccolomini mit zwei Regimentern herbeieilte und den Angriff des blauen und des gelben Regiments zurückwies. Die Reiterei der Kaiserlichen drang hinter die schwedische Front vor und verbreitete dort Chaos. Gustav Adolf führte ein neues Regiment vor; in dem von neuem hereinbrechenden Nebel entstand ein furchtbares Handgemenge, in welchem der König selbst, am linken Flügel, tödlich getroffen zu Boden sank. Über seiner Leiche tobte der Kampf weiter. Die Schweden, durch die Kunde vom Tod ihres Königs zur Wut entflammt, setzten unter der Führung des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar und des Generals Dodo Freiherr zu Innhausen und Knyphausen die Schlacht fort; mit größter Erbitterung und Entschlossenheit wurde auf beiden Seiten gekämpft, bis die Nacht hereinbrach. Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar drängte endlich die Kaiserlichen zurück, deren Reiterei (u. A., weil einige, später bestrafte, Kommandanten flohen) in Chaos geriet, während die Infanterie noch standhielt. Wallenstein, selbst verwundet, beschloss indes, die Schlacht abzubrechen. Dem Pappenheimschen Fußvolk, das noch am Abend eintraf, befahl er, seinen Rückzug nach Leipzig zu decken, den er mit Hinterlassung mehrerer Geschütze antrat. Die Schweden lagerten die Nacht auf der Walstatt, gingen aber am 17. November nach Weißenfels zurück.
quelle: wikipedia

(fotos: wikipedia, u.a. Kreuzschnabel/Wikimedia Commons, Lizenz: artlibre )

05 goseck (17km): 7000 jahre alte vorchristliche sternenwarte. Die derzeit als ältestes datiertes Observatorium der Vorgeschichte geltende Anlage ist eventuell die Kreisgrabenanlage von Goseck aus dem 5. Jahrtausend v. Chr..

06 eisleben und mansfeld (45km): geburtsort von luther. Am 10. November 1483 wurde Martin Luther in Eisleben geboren. Kurz nach Martins Geburt siedelte die Familie Luder (Martin und sein Bruder Jakob änderten später die Schreibweise den Familiennamens in Luther) von Eisleben nach Mansfeld um, dem Hauptort der Grafschaft und Zentrum den Kupferschieferbergbaus.

07 wittenberg (100km). Am 4. September 1517 gab Martin Luther zunächst 97 Thesen nur für seine Dozenten-Kollegen heraus, um einen Disput über die gesamte scholastische Theologie unter ihnen in Gang zu bringen. Eine wörtliche Kopie davon fand sich erst kürzlich in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel wieder. Erst dann verfasste Luther jene Reihe von 95 Thesen, die direkt auf den Ablass Bezug nahmen und die er – glaubt man der auf Philipp Melanchthon zurückgehenden Überlieferung – am 31. Oktober am Hauptportal der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen hat. Ob der Thesenanschlag tatsächlich so stattgefunden hat, ist in der Forschung umstritten.

(Luther, Müntzer, Schloss Allstedt)

08 allstedt (40km): Anfang April 1523 traf Thomas Müntzer hier ein und leitete sofort eine Gottesdienstreform ein. Normalerweise erfolgte nur die Predigt in deutscher Sprache, Müntzer hielt jedoch die gesamte Liturgie, einschließlich der Lieder, auf deutsch. Daraus ergab sich ein ungeheurer Zulauf zu seinen Predigten von bis zu 2.000 Teilnehmern, wie der Amtmann des Schlosses, Hans Zeiß, an den Kurfürsten berichtet ("taeglich viel volks zu uns zur predig kompt und sonderlich auf einen sontag mehr dan 2000 frombds volk vorhanden". Hieraus entwickelte sich ein Konfliktstoff, da Allstedt ringsum von altgläubigen Territorien umgeben war. Ernst von Mansfeld verbot seinen Untertanen, an diesen Predigten teilzunehmen. Dies forderte den scharfen und öffentlichen Widerspruch Müntzers heraus

09 querfurt (20km): der heilige brun von querfurt zieht von hier nach pruzzen (preusen) wird dort erschlagen. Brun von Querfurt (* um 974 in Querfurt; † 14. Februar oder 9. März 1009 in dem Grenzgebiet Russlands, Litauens (Lituae) und Sudauens; auch Bruno, mit seinem kirchlichen Namen Bonifacius genannt), war ein deutscher Erzbischof und Missionar und der zweite christliche Apostel und Märtyrer bei den heidnischen Preußen.

10 bad lauchstädt (15km): seinen Ruhm verdankt das Städtchen Lauchstädt jenem Theater (Theatergeschichte), das dort im Jahr 1802 nach Plänen von Heinrich Gentz und unter Mitwirkung Johann Wolfgang Goethes errichtet worden ist, und welches jetzt noch genau so erhalten ist wie seinerzeit.

11 bad frankenhausen (60km): Die Schlacht bei Frankenhausen am 15. Mai 1525 war eine der bedeutendsten Schlachten während des Deutschen Bauernkriegs und im wesentlichen dessen letzte. In ihr wurden die Aufständischen von Thomas Müntzer von einem Fürstenheer vollständig besiegt. Die Niederlage des Bauernheeres bei Frankenhausen bedeutete zugleich auch das Ende des Bauernkriegs überhaupt.
Im Laufe der unmittelbaren Schlacht gab es auf Seiten der Bauern mindestens 6000 Tote. 600 Aufständische wurden gefangen genommen, von denen noch am 16. Mai 300 vor dem Frankenhäuser Rathaus oder auf dem Anger hingerichtet wurden. Am gleichen Tag wurden die Toten aus der Stadt gefahren und begraben.
Thomas Müntzer wurde in der Stadt aufgespürt und durch Phillip von Hessen an den Grafen Ernst von Mansfeld übergeben. Anschließend wurde Müntzer im Wasserschloss Heldrungen verhört und gefoltert und am 27. Mai 1525 im Feldlager der Fürsten bei Mühlhausen hingerichtet.

12 kyffhäusergebirge (62km): Der Kyffhäuser ist der zentrale Punkt einer Sage der Bergentrückung. Innerhalb des Berges liegt eine Höhle. Dort sollen Besucher mit viel Vorstellungsvermögen den Kaiser Friedrich I., genannt Friedrich Barbarossa, sehen können, wie er auf einer Bank sitzt und schläft. Sein roter Bart sei schon durch den steinernen Tisch gewachsen. Besonders im 19. Jahrhundert wurden mit der Sage auch aktuelle politische Forderungen verknüpft. Vor der deutschen Einigung 1871 hegten viele Deutsche den Wunsch nach einem Nationalstaat, wie er nach damaliger Auffassung zu Zeiten Friedrichs I. existierte.

13 rudelsburg und burg saaleck (30km):  im Jahre 1826 dichtete Franz Kugler, Berliner Student aus Stettin, auf der Burg das berühmte Lied An der Saale hellem Strande, als er während einer Saalewanderung hier Rast machte:

    An der Saale hellem Strande
    Stehen Burgen stolz und kühn,
    Ihre Dächer sind zerfallen,
    Und der Wind streicht durch die Hallen,
    Wolken ziehen d'rüber hin.

14 halle (38km): georg friedrich händel wird hier 1685 geboren. Georg Friedrich Händel (* 23. Februar 1685 in Halle (Saale); † 14. April 1759 in London) war ein Komponist des Barocks, der vor allem durch seine zahlreichen Opern zu großer Bekanntheit gelangte. Zu seinem Hauptwerk zählen rund 40 Opern und 25 Oratorien, darunter der Messiah. Händel hat in allen musikalischen Gattungen seiner Zeit Kompositionen hinterlassen.

15 merseburg (20km): Rudolf von Rheinfelden (auch Rudolf von Schwaben) (* um 1025; † 15. oder 16. Oktober 1080 bei Hohenmölsen) war seit 1057 Herzog von Schwaben und als solcher zunächst loyaler Anhänger seines Schwagers, König Heinrichs IV. Während der Auseinandersetzungen des Investiturstreits wechselte er jedoch in das Lager der Opposition, von der er am 15. März 1077 in Forchheim zum Gegenkönig gewählt wurde. Bei den kriegerischen Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft im Heiligen Römischen Reich verlor er nach einer schweren Verwundung in der Schlacht bei Hohenmölsen sein Leben. seine mumifizierte, abgeschlagene hand kann noch im merseburger schloss besichtigt werden.

16 bei leipzig (40km): Die so genannte Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober 1813) war die Entscheidungsschlacht der Befreiungskriege. Dabei kämpften die Truppen der Verbündeten Österreich, Preußen, Russisches Reich in Allianz mit Schweden und England gegen die Truppen Kaiser Napoleons.
In der Schlacht wurden von den 510.000 beteiligten Soldaten 115.000 Mann getötet oder verletzt – darunter auf beiden Seiten zahlreiche Deutsche.

17 freyburg/unstrut (9km): Ludwig der Springer oder Graf Ludwig von Schauenburg (* 1042; † 1123 in Reinhardsbrunn) war Graf in Thüringen. Nur wenig ist über ihn bekannt. Seinen Beinamen erhielt Ludwig der Sage nach durch einen kühnen Sprung in die Saale. Er soll versucht haben, die Pfalzgrafschaft Sachsen (das Gebiet um Sangerhausen) zu erlangen, und erstach daher den Pfalzgrafen Friedrich III.. Daraufhin wurde er auf der Burg Giebichenstein bei Halle eingekerkert.
freyburg ist auch bekannt für seinen berühmten rotkäppchensekt.

18 bei nebra (23km): hier wurde sie gefunden: die sogenannte Sternenscheibe von Nebra: eine rund 3.600 Jahre alte grün schimmernde Scheibe aus der frühen Bronzezeit, die mit eingelegten Goldblechen den Nachthimmel zeigt. Sie ist das älteste erhaltene Abbild des Kosmos im vorgeschichtlichen Europa.

19 halle, burg giebichenstein (38km): hier entzieht sich ludwig der springer durch sprung aus der hoch über der saale liegenden burg giebichenstein der verantwortung und flieht, so erhält er seinen beinamen. Im dritten Jahr seiner Gefangenschaft drohte die Hinrichtung, daraufhin nutzte er einen Aufenthalt auf dem Burgturm zu seinem Sprung in die darunter fließende Saale. Dort erwartete ihn bereits ein Diener mit einem Boot und seinem schneeweißen Lieblingspferd "Schwan". Als Sühne für diese Tat ließ er in Sangerhausen die Ulrichkirche erbauen und später gründete er das Kloster Reinhardsbrunn, das sich zum Familienkloster der Ludowinger entwickelte.

(Foto Mitte: wikipedia,Andreas Tille/Wikimedia Commons, Lizenz: CC )

20 memleben (28km): Im 10.Jahrhundert lag in Memleben eine nicht mehr näher lokalisierbare Kaiserpfalz der Ottonen, hier urkundeten der erste sächsische König des Ostfränkischen Reiches Heinrich I. und sein Sohn Otto I. Insbesondere von Otto I. sind häufige Aufenthalte bezeugt. Seine Bedeutung wuchs unter der Regierungszeit des ersten sächsischen Königs des Ostfränkischen Reichs Heinrich I., der den hier bestehenden Königshof zu seiner neben Quedlinburg liebsten Pfalz ausbauen ließ. In der Unstrutgegend weilte er häufig, da hier auch seine Stammgüter lagen. Heinrich I. starb am 2. Juli 936 nach einem Schlaganfall bei der Jagd in Memleben.

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