unverhofft kommt oft, und so werden wir erst nachher zur leipziger buchmesse fahren. es hätte sich gestern schlicht nicht mehr gelohnt. aber so habe ich es noch vor mir. froi! dennoch durfte ich gestern mit freude "befreundete" kinderwagen schieben und mit meinen zwei lieben und langjährigen "freundinschwestern" mone und görke durch meine schöne, alte geburtsstadt querfurt flannieren. (bilderklick = groß)
in diesem zusammenhang habe ich natürlich gleich die kamera gezückt, um für euch bilder zu sammeln, mit denen ihr nun bei neugier gern durch das "jennefenster" schauen könnt. denn querfurt hat mitnichten "nur" die grösste und älteste burg deutschlands in wunderbar erhaltenem urzustand zu bieten, sondern sie ist auch eine ebenso alte stadt mit herrlichen mittelalterlichen zeitzeugen.
die schon oft vorgestellte allmächtige burg querfurt, von der stadt kommend, oben rechts: stadtkirche
sher imponieren mir auch direkt im stadtgebiet die besonders in den letzten jahren wieder zugänglich gemachten mehrere kilometer an erhaltener und restaurierter stadtmauer als erinnerung an eine starke befestigung auch der stadt, welche quasi stets im schatten ihrer übergrossen burg auch deren feudalen schutz genoss.
der grosse, mächtige burggraben, rechts unten: ein teil der nicht weniger imposanten stadtmauer
diese stadtmauern wurden im laufe der jahrhunderte in mehreren kreisen um den jeweiligen bebauungsplan der stadt gezogen und sind heute durch flanniermeilen fast komplett dem tourismus erschlossen. dabei bekommt der betrachter eine regelrechte ehrfurcht vor so vielem behauenen gestein, welches vorwiegend aus hiesigem kalk- wie auch sandstein besteht. herangekarrt wurden diese aus umliegenden steinbrüchen, welche auch heute noch zu erkennen sind.
mit ihrer über 1100-jährigen geschichte hat das kleine 9000 seelen städtchen an der querne eine doch recht imposante erscheinung. liebevoll restaurierte gäßchen mit gerade mal bis zu drei stockwerke hohen barocken gebäuden schlängeln sich im stadtkern auf und ab. die gewundenen häuserschluchten und haben ihren liebreiz.
stadtmauer, die querne - unser bächlein, barocker stadtkern mit rathausspitze
von den mittelalterlichen anlagen innerhalb der stadt sind noch viele wachtürme erhalten, welche die unterschiedlichsten formen aufweisen, und überall auch zugänglich gemacht wurden. an den stellen, an welchen die leider mittlerweile verschwundenen stadttore und weitere türme standen, wurden sie in den letzten jahre im grundriss baulich auch auf den strassen hervorgehoben, so lohnt sich auf alle fälle ein besuch meiner alten heimat, nur 20 km von mücheln entfernt.
geduckte bürgerhäuser, einige türme der stadtbefestigung, einst in die stadtmauer integriert
besonders in diesem jahr hat querfurt einiges auf die beine gestellt. denn 2009 ist die 1000te wiederkehr des todestages des grössten querfurters: des heiligen brun, oder auch bruno von querfurt genannt, welcher bei der bekehrung der pruzzen (preußen) vor 1000 jahren schlicht erschlagen wurde. aber dies ist schon wieder einen eigenen eintrag wert. in bälde wird es geschehen...
Brun von Querfurt (geb. um 974 in Querfurt; gest. 14. Februar oder 9. März 1009 in dem Grenzgebiet Preußens, Russlands und Litauens; auch Bruno, mit seinem kirchlichen Namen Bonifacius genannt), war ein deutscher Erzbischof und Missionar und der zweite christliche Apostel und Märtyrer bei den heidnischen Prußen. wikipedia
und so werde ich nachher schlau die kamera mitmnehmen, wenn mich axel und nora abholen, um in den tiefen der leipziger buchmesse zu versinken. vielleicht schauen wir dann in bälde durchs jennefensterchen in jenes denkwürdige und jährliche schauspiel der leseratten, illustratoren und autoren...
bis denne, euer jenne
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